Boom Racing & Team Raffee
Ursprünglich von dem Britischen Tuner Kahn Design als Konzeptcar entworfenes Modell des "Flying Huntsman" getauften Umbaus des Land Rover Defender als 6x6 Allradfahrzeug. War dies jedoch nur ein Show- und Konzeptcar, wurde die Idee durch einen Amerikanischen Tuner namens "Urban Warrior" neugeboren, mit einem 5,0l V8 Motor auf 670PS gebracht und kann für über 350.000 USD geordert werden.
Bei dem ursprünglichen Modell des "Flying Huntsman" wurde der Rahmen eines Land Rover Defender D110 verlängert, eine dritte Achse ergänzt und dem Fahrzeug sowohl ein Optikpaket mit breiten Kotflügeln und einem geänderten Kühlergrill verschafft, als auch einen luxuriösen Innenraum mit Alcantara-Leder spendiert. Der Gigant war letztendlich über 6m lang und war als Konkurrent zur überaus erfolgreichen 6-Achsversion des G63 AMG 6x6 von Mercedes-Benz gedacht. Die Studie wurde 2018 auf dem Genfer Automobilsalon erstmals vorgestellt.
Das Modell von Boom Racing basiert auf dem wohl besten Crawler-Chassis im Maßstab 1:10 überhaupt - dem BRX02, welches auch bei den hauseigenen Modellen des Defender D109, D110 und in gekürzter Version beim D88 Verwendung findet. Für den Umbau zum 6x6 Fahrzeug bietet Boom Racing einen Umrüstsatz an, der entweder als Komplettpaket, oder separat erhältlich ist. Die Karosserie des Defender 6x6 stammt von Team Raffee, und ist perfekt auf das Chassis abgestimmt. Angetrieben wird das Fahrzeug dann durch einen Hobbywing Quicrun Fusion 2300 mit integriertem Fahrregler. Das Beleuchtungsset stammt von Kudu und wird um weitere LEDs ergänzt.
Der zukünftige Beifahrer steht bereit und schaut sich ganz genau an, was an seinem neuen Fahrzeug so passiert! Zunächst entsteht der Fahrzeugrahmen, welcher für die 6x6 Variante am Heck verlängert wird. Den entsprechenden Umrüstsatz bietet Boom Racing auch als separates Set an. Alle hierfür notwendigen Teile liegen natürlich bei. Nach der Verlängerung werden weitere Anbauteile an den Rahmenteilen ergänzt wie beispielsweise Halterungen für die Stoßdämpfer und für die Karosserie. Man kann jetzt bereits deutlich erkennen, wie groß der 3-Achser werden wird. Die Qualität der Bauteile ist phänomenal gut, der Zusammenbau macht ab dem ersten Bauteil unglaublich Spaß..
Hier sehen wir nun die Entstehung des hervorragenden 2-Ganggetriebe von Boom Racing - dem wohl aktuell besten Getriebe im RC-Bereich. Für die Schmierung wird Graphitpaste verwendet, welches wasserabweisend ist und auch bei Fahrten im nassen Gebiet seinen Dienst ohne Einschränkungen verrichtet. Kugellager sorgen für eine dauerhaft leichtgängige Bewegung der Achsen im Gehäuse. Nach Fertigstellung des Getriebes wird dieses zusammen mit dem analog gebauten Verteilergetriebe im Rahmen montiert und mit einer stählernen Kardanwelle verbunden. An der Vorderseite des 2-Ganzgetriebes wird dann später der Motor angebracht.
Die Achsen sowie Stoßdämpfer liegen dem Bausatz bereits vormontiert bei, es sind nur kleinere Arbeiten hieran noch notwendig. Die Stoßdämpfer müssen noch mit Öl gefüllt werden, an der Vorderachse wird das Lenkgestänge noch ergänzt. Die Links, an welchen die Achsen montiert werden, entstehen aus Metallrundprofilen, an denen die Endstücke angeschraubt werden. Die Vorderachse wird dann hieran montiert, die Stoßdämpfer eingestellt und ebenfalls installiert. Nach einem ersten Test ist die Federung der Vorderachse bereits voll funktionsfähig und sorgt in Kombination mit den Links für eine hervorragende Bodenfreiheit und Federung des Fahrzeugs. Es folgen nun die hinteren beiden Achsen analog zur Vorderachse.
Sind die Achsen montiert und mittels der Stoßdämpfer und Links eingebaut sowie die Antriebswellen zwischen Motor, 2-Ganggetriebe und Verteilergetriebe verbaut, folgt im nächsten Schritt der Einbau des Miniservos auf der Seite für die Schaltung der beiden Gänge, sowie des 46Kg-Servos für die Lenkung an der Fahrzeugfront. Es wird dann das Lenk- und Schaltgestänge fertig gestellt, dann der Motor eingebaut, so dass im Nachgang der erste Funktionstest erfolgen kann. Funktioniert alles wie es soll, werden Radhäuser, Unterboden, Seilwinde und Gehäuse für den Empfänger eingebaut.
Der erste Funktionstest hat bestätigt, dass alles bis hierhin schonmal bestens funktioniert. Im nächsten Schritt wird auch mal die komplette Beleuchtung eingebaut, um auch diese zu testen und genauer zu planen. Bilder hierzu folgen im Nachgang dann auch gleich. Parallel werden die Räder zusammengesetzt, um dann mal eine erste Testfahrt durchführen zu können.
Es werden nun die neuen Räder montiert - schwarze Bedlock-Felgen aus Aluminium mit neuen, wuchtigen Reifen. An den Achsen montiert werden diese erst später, da zuvor noch weitere Gewichte an den Achsen angebracht werden. Parallel wird unter der Stoßstange bereits der Unterfahrschutz samt zweier roter Schäkel montiert. Unter der Motorhaube wird sich später eine Motorreplik verstecken, welche nach dem Zusammenbau noch gealtert und verschmutzt wird, um einen realistischen Look zu erhalten. Ein weiterer Elektroniktest folgt zusammen mit der geplanten Beleuchtung des Fahrzeugs, welche auf den Bildern schon wild herumliegend zu erkennen ist.
Bevor die Räder montiert werden, werden die ersten Scheinwerfer eingebaut. Vier 5mm LEDs befinden sich in der Stoßstange,, die Kabel hierzu werden in einem Kunststoffschlauch sicher verpackt und ins Innere verlegt. Die LEDs werden von der Rückseite schwarz bemalt, so dass sie ausschließlich nach vorne leuchten. Anschließend wird dann noch ein Bügel über der Stoßstange montiert, an dem zwei Zusatzscheinwerfer angebracht werden. Die vier unteren sowie die zwei Zusatzscheinwerfer werden direkt am Receiver angeschlossen und bleiben über die Fernsteuerung getrennt von der restlichen Beleuchtung steuerbar.
Die Leitungen für die Fahrzeugsteuerung (Motorsteuerung, Lenkservo, Schaltservo, Seilwinde) sowie für die vier Scheinwerfer in der vorderen Stoßstange und zwei weiterer Scheinwerfer im Rammschutz werden gebündelt und mit Plastikschlauch geschützt, dann ans Heck verlegt. Die restliche Beleuchtung an der Karosserie wird dann am Aufbau verlegt und über ein gebündeltes Kabel mit der Basiseinheit im Chassis verbunden.
Das Interieur wurde vom Hersteller sehr detailliert und originalgetreu dargestellt. Farblich habe ich mich für eine Kombination aus Schwarz und Braun entschieden. Nach einer schwarzen Lackierung aller Teile werden die Sitze und Teile des Armaturenbretts in Dunkelbraun lackiert, dann die Details mit einem Pinsel hervorgehoben. Sämtliche Vertiefungen werden mit schwarz betont. Es folgen später noch Ausschmückungsdetails wie Zeitung, Landkarte, Getränkeflaschen und weiteres, sowie die Fahrerfigur.
Farblich habe ich mich für ein originalgetreues Hellgrün des Herstellers Landrover entschieden. Namentlich: "Heritage Green" in Kombination mit schwarzem Dach, schwarzen Radläufen, Kühlergrill und Scheinwerfereinfassungen. Zunächst wird aber die gesamte Karosserie samt zu lackierenden Teilen angeschliffen, mit Alkohol gereinigt und anschließend mit hellgrauer Grundierung grundiert. Nach dem Trocknen wird die Oberfläche nass verschliffen und dann die eigentliche Lackierung des "Heritage Green" in mehreren dünnen Schichten auflackiert. Zwischen jedem Lackierdurchgang wird die Oberfläche nass verschliffen.
Nach Abschluss der Lackierung folgt ein Klarlackauftrag ebenfalls in mehreren, dünnen Schichten. Sind alle Teile abschließend lackiert und ist die Oberfläche vollständig durchgetrocknet, werden die Lackflächen noch auf Hochglanz poliert. Hierfür kommt dann der Dremel mit eingspannten Polierpads zum Einsatz. Fahrzeugpolitur, aufgetragen auf den Einzelteilen und der Dremel mit niedriger Drehzahl sorgt dann für den finalen Look aller Bauteile. Die Lackierung ist nun weitgehend abgeschlossen, es geht dann weiter mit der Montage der Türen und Motorhaube, sowie dann des Interieurs und der Beleuchtung.
Seitlich neben der Motorhaube werden zwei Riffelbleche ergänzt, welche sowohl mit doppelseitigem Klebeband als auch mit schwarzen Miniaturschrauben montiert wird. Die Lüftungsauslässe aus dem Zubehör von Boom Racing werden dann später in die Öffnungen eingesetztm sind hier nur mal zu Testzwecken eingesetzt. Es werden als nächstes dann die Türen zusammengebaut und in der Karosserie montiert, bevor dann der Innenraum eingesetzt und die Beleuchtung installiert werden kann.
Das Beleuchtungsset basiert auf dem passenden Kit von Kudu und beinhaltet neben den Hauptscheinwerfern auch Nebelscheinwerfer, Blinker, Rückleuchten, Rückfahrscheinwerfer und Bremsleuchten. Weitere Steckplätze sind unter anderem für die Dachscheinwerfer und weitere Zusatzscheinwerfer vorhanden. Das Steuergerät wird unter der Ladefläche am Heck verbaut, die Kabel vollständig unter der Karosserie bzw. unter dem Fahrgastraum verlegt. Zunächst aber muss das Dach montiert und die Scheinwerfer auf dem Dach noch eingebaut werden.
Nach Einbau der Beleuchtung werden erstmals die weiteren Anbauteile an der Karosserie verbaut. Hierzu zählen einmal sämtliche Scheiben, welche mit verdünntem Holzleim eingeklebt werden, das zweifarbig lackierte und polierte Dach, sowie die Lüftungen an der Motorhaube. Für den Verschluss der Motorhaube sind zwei Magnete in der Karosserie verbaut, sowie Schrauben als Gegenstück in der Motorhaube. Ein verchromter "DEFENDER" Schriftzug vorn an der Motorhaube wird ebenfalls aufgebracht. Am Dachträger werden dann noch Scheinwerfer angebracht, welcher dann mit weiterem Gepäck ausgeschmückt werden wird.
Nach Fertigstellung und Einbau der Beleuchtung wird als nächstes die Karosserie zum ersten Mal auf dem Chassis fest aufgebaut und die letzte Anbauteile montiert (Trittbretter, Dachträger mit verschiedenem Zubehör, ...). Die Windschutzscheibe erhält eine Sonnenblende in Form eines von innen aufgebrachten Decals. An dieser Stelle stand auch noch die Entscheidung im Raum, eine schwarz oder grün lackierte Motorhaube zu installieren - die Entscheidung fiel zugunsten der grünen Version.
Here we go - der Landy ist weitgehed fertig gestellt. Die letzten Teile sind montiert (Außenspiegel, Scheibenwischer, ..). Hier nun die ersten Bilder desfertigen Modells - beleuchtet mit allem waser hat. Natürlich sind dies voll funktionsfähige Blinker, Rückleuchten, Rückfahrscheinwerfer, separat schaltbare Dach- und Frontbeleuchtung und mehr). Der Gigant ist nun bereit für die erste Ausfahrt in der freien Natur!