Der WISENT 1 ARV (Armoured Recovery Vehicle) basiert auf dem Leopard 1 Kampfpanzer und wird von der FFG in Flensburg gebaut. Hauptnutzer sind aktuell die Dänischen Streitkräfte, aber auch die Bundeswehr nutzt dieses Fahrzeug bei den Pioniereinheiten unter anderem als Bergefahrzeug für die schweren Kampfpanzer Typ Leopard 2. Als "Multipurpose Vehicle Plattform" (MVP) wurde der Wisent entwickelt als flexibles, Kosten effektives und ökonomisches Fahrzeug zur Unterstützung der Kampfeinheiten in aller Welt.
Drei Haupteinsatzbereiche sind für den Wisent vorgesehen und zwar WISENT Armoured Recovery Vehicle (ARV), WISENT Armoured Engineer Vehicle (AEV) und WISENT Mine-Clearing (MC). Ausgestattet sind alle Modelle je nach Kundenwunsch mit einem 960 PS Motor, Klimaanlage und modernster Schutztechnik. Der WISENT ARV ist speziell ausgestattet mit einem 30 Tonnen Kranausleger, der WISENT AEV mit einem Baggerarm, der WISENT MC vorgerüstet für die Montage des bereits kampferprobten Minenräumpflug-System. Neben dem enormen Kranausleger besitzt der WISENT ARV über eine starke, zusätzliche Seilwinde. Das 54 Tonnen schwere und maximal 65 km/h schnelle Fahrzeug ist fähig, eine vollständige Antriebseinheit des Leopard 2 Kampfpanzers auf dem Rücken zu transportieren.
Der Deutsche Kleinserienhersteller Perfect Scale Modellbau bietet einen Multimediabausatz des Wisent 1 im Maßstab 1:35 an. Es handelt sich hierbei um einen Komplettbausatz, der keine weiteren Teile anderer Bausätze als Basis benötigt. Neben einer Vielzahl an Resinteilen liegt dem Bausatz auch eine Platine mit Fotoätzteilen sowie ein kleiner Decalbogen und Draht für die Darstellung der Seile bei. Auf den ersten Blick hinterlassen die Teile einen hervorragenden Eindruck, die Fertigung ist erstklassig. Lufteinschlüsse findet man keine, auch sind die Angüsse vergleichsweise klein, so dass sich die Versäuberungsarbeiten in Grenzen halten. Die Passgenauigkeit am Ende wird sich noch zeigen müssen. Das Komplettmodell verfügt über einen beweglich baubaren Kranausleger, Schild und offen darstellbare Luken, wobei der Innenraum vollkommen leer bleibt, es liegt keinerlei Inneneinrichtung bei.
Als Aufwertung wird eine Einzelgliederkette des Leopard 1 von Meng Model verwendet werden, die die Segmentkette von Perfect Scale ersetzten wird. Auch ein aus Messing gedrehtes Geschützrohr für die Bordbewaffnung von Master Model sowie Antennensockel von Leopard Club werden Verwendung finden.
Der hervorragend gegossene Aufbau des Fahrzeugs wird von den Angüssen getrennt, versäubert und von der Innenseite ein fotogeätztes Gitter, sowie der angedeutete Motorkühler eingesetzt und verklebt. Im nächsten Schritt kann dann bereits das Oberteil, das Fahrzeugheck und die Wanne zusammengefügt werden. Hierbei sind speziell im Heckbereich geringe Nacharbeiten notwendig, kleinere Spalten müssen mit Spachtelmasse verschlossen und anschließend verschliffen werden. Insgesamt aber ist die Passgenauigkeit hervorragend. Nach dem Trocknen der Klebenähte und der Spachtelmasse werden die Übergänge verschliffen - der Fahrzeugkörper ist nun für den weiteren Aufbau des Wisent vorbereitet.
Das Laufwerk des Wisent ist vollständig vom Kampfpanzer Leopard 1 übernommen und besteht aus den identischen Schwingarmen und Federungen, sowie entsprechenden Laufrollen. Beim Anbau der Schwingarme und Federungen ist unbedingt zu beachten, dass diese unterschiedlich sind, teils unterschiedliche Längen haben und die Ausrichtung leicht abweicht. Die Teile sollten also beim Abmachen von den Angüssen entweder nummeriert oder direkt montiert werden, um Verwechslungen zu vermeiden. Die Laufrollen selbst werden dann erst nach der Lackierung des Fahrzeugs und der Laufrollen montiert.
Es folgen nun diverse Anbauteile wie Einstiegsluken, Staukästen, Seilwinden und eine Vielzahl weiterer Kleinteile und Details, die nun nach und nach am Fahrzeug montiert werden. Die Seilwinde an der Fahrzeugfront, Scheinwerfer, Luken, Nebelmittelwurfanlage und unzählige weitere Bauteile, die in erster Linie aus Resin bestehen, aber jeweils noch um eine Vielzahl an Fotoätzteilen ergänzt werden. Die Detaillierung des Wisent ist unglaublich - nicht nur die Detailverliebtheit der Einzelteile selbst - vor allem die Menge der zu verbauenden Details, aus denen das Fahrzeug selbst besteht ist enorm. Die Passgenauigkeit aller Bauteile wie auch der Guss ist auch hier tadellos, so dass der Bau keinerlei Probleme bisher bereitet. Bis auf geringe Spachtelarbeiten am Übergang zwischen Wanne und Aufbau ist ansonsten keinerlei Nacharbeit notwendig. Der heckseitige Aufbau mit den jeweiligen Staukästen verbleibt separat und kann im Moment noch abgenommen werden, um das Fahrzeug darunter dann lackieren zu können. Aus diesem Grund hängt dieser teilweise auch noch etwas durch, was aber dann nach dem Verkleben automatisch behoben sein wird. Die Detaillierung ist extrem gut, die Teile teils winzig - kurz: Ein fantastisches Modell!
Der Ausleger wird in angehobener Position dargestellt und in dieser auch verklebt, verbleibt mit seiner Basis aber bis nach der Lackierung separat. Die Detaillierung des Auslegers erfolgt in den nächsten Schritten mit Fotoätzteilen und Resinteilen, sowie im Bereich des Aufstiegs mit passend eingepasster Kunststoffprofile als Trittstufen. Seitlich werden die Halterungen für die Aufnahme der Schleppseile ergänzt, welche dann aber erst später montiert werden. Auch das Kranseil folgt erst später, wenn das Fahrzeug lackiert worden ist.
Alle Baugruppen erhalten zunächst eine schwarze Grundierung (Vallejo Black Primer), um eine einheitliche Oberfläche zu schaffen, eine gleichmäßige Haftung der folgenden Farben zu gewährleisten und um erste Schattierungen darzustellen. Alle Teile werden separat lackiert und dann erst nach der Lackierung und Alterung zusammengefügt. Vallejo's Primer ist hierfür die hervorragende Lösung da dieser auf ziemlich allen Oberflächen gleichermaßen gut haftet und eine sehr glatte Oberfläche schafft.
Für die Lackierung des Fahrzeugs wird die Farbe Danish Green (SK/80) des Polnischen Herstellers Hataka verwendet. Da das Fahrzeug aber bereits ab Werk von FFG bereits in der entsprechenden Farbe ausgeliefert wird, ist bei dem Wisent 1 der Dänischen Streitkräfte die Farbe etwas heller und gelblischer, als das typische Danish Green SK/80. Es folgt daher ein weiterer Auftrag mit einem Gelb/Grün von Vallejo, welches stark verdünnt als Filter über das Grün aufgetragen wird. Die gesamte Lackierung wird in dünnen, lasierenden Schichten aufgetragen, so dass auch danach die schwarze Grundierung weiterhin unter den Farben erkennbar bleibt.
Es werden nun die Details des Fahrzeugs mit dem Pinsel in den jeweiligen Farben bemalt, wobei hierfür Farben von Vallejo und Lifecolor zur Anwendung kommen. Für die Bemalung der Scheinwerfer kommt zunächst als Basis "Liquid Chrome" von Molotov zur Anwendung, welches für die Blinker und Rückleuchten dann mit AK Interactive's Clear Colors in Orange und Rot bemalt werden. Auch die Hydraulikstempel werden mit "Liquid Chrome" bemalt. An dem Planierschild und weiteren stark beanspruchten Stellen werden nun Kratzer und Lackschäden aufgebracht, wobei speziell am Planierschild das blanke Metall der Grundierung stärker wieder hervorgehoben wird. Anschließend folgen die Decals, welche sich auf Kennzeichen und wenige Hinweisschilder beschränken. Mit Klarlack wird alles bisherige dann versiegelt, bevor dann das Weathering folgt.
Nachdem die Decals aufgebracht und die Details bemalt sind, erfolgt ein dezentes Weathering des WISENT. Zunächst werden mit schwarzer Farbe in den Bereichen um die Abgasauslässe seitlich am Heck Abgasfahnen auflackiert. Mit einem beigefarbenen Washing von AK Interactive werden anschließend Schmutzschlieren an den senkrechten Flächen aufgebracht und mit White Spirit verblendet, sowie auf den waagrechten Bereichen größere Schmuztflecken dargestellt. Nachdem dann die Ketten montiert sind, folgen weitere Verschmutzungen mit Pigmenten, allerdings auch eher dezent, um ein nur leicht verschmutztes Fahrzeug darzustellen.
Im nächsten Schritt werden dann die Planierschild am Bug, Kette samt Halteseil am Heck, sowie der gesamte Heckaufbau am Fahrzeug montiert. Auch am Bug wird ein Seil ergänzt, sowie der Geschützturm auf dem Dach ergänzt. Die Seitenspiegel werden aus Draht und Resinteilen zusammengefügt und montiert, von der Rückseite mit Chromfarbe bemalt. Washings mit verschiedenen Rosttönen werden auf dem Planierschild aufgetragen und mit Mattlack versiegelt, während das Bord-MG mit Pigmenten einen metallenen Schimmer erhält. Die Blink- und Rückleuchten werden zunächst chromfarben grundiert, dann mit Transparenzfarben bemalt. Anschließend erhält der untere Bereich noch ein partielles, beigefarbenes Washing.
Nachdem die Lackierung weitgehend abgeschlossen ist, werden die Laufketten - es kommen Einzelgliederketten von Meng Models zur Anwendung, lackiert, analog zum Fahrzeug selbst gealtert und dezent verschmutzt, dann montiert. Anschließend folgen die seitlichen Kettenabdeckungen sowie dann der Kranausleger, der in einem leicht gedreht und angehobenen Zustand montiert wird. Die Darstellung der Seile erfolgt mit dünnem Drahtseil, das passend abgelängt und in Form gebogen, dann jeweils am Ausleger und Kranhaken ausgerichtet und verklebt wird. Es fehlen nun noch die Antennen, sowie letzte Kleinteile und Feinarbeiten, die aber erst ergänzt werden, wenn das Fahrzeug seinen Platz auf der Vignette eingenommen hat.
Auf einem weißen Holzmalgrund als Socken ("Gesso Board" von Gerstaecker) wird mit Holzspachtel zunächst das Gelände aufmodelliert, dann mit Laufketten und Reifen aus der Restekiste erste Spuren im Wegbereich eingedrückt. In Form gebrochene Gips-Stücke werden als Steine in der hinteren linken, sowie der vorderen rechten Ecke eingedrückt, kleinere Steinchen, Sand und Gipsbrösel, sowie feine Erde über der gesamten Fläche verteilt. Alles wird dann mit verdünntem Holzleim fixiert. Nach dem Trocknen folgt eine schwarze Grundierung, über die dann diverse Braun- und Beigetöne lackiert werden. Im nächsten Schritt folgt dann etwas Gras und einige Blumen am Rand ...
Diverse Grasbüschel unterschiedlicher Größe, Farbe, Form und verschiedener Hersteller werden mit Holzleim an den Seiten der Vignetten aufgeklebt, anschließend mit Tamiya Buff übernebelt, um die kräftigen Farben zu eliminieren. Mit verschiedenen braunen, beigen und grünen Washings wird die Grundfläche anschließend noch farblich interessanter gestaltet, abschließend einige rote und weiße Blumen ergänzt, die dem Diorama noch einige wenige Farbkleckse verleihen. Der Wisent wird dann lose aufgesetzt, bevor dann die Antennen aus Draht und letzte Details ergänzt, sowie letzte Nacharbeiten, wie ausgelaufenes Öl, blankes Metall etc. dargestellt werden.
Nachdem einige letzten Kleinigkeiten noch ergänzt, etwas ausgelaufenes Öl am Fahrzeug angebracht und etwas blankes Metall an Kanten und stark beanspruchten Bereichen ergänzt wurde, ist der Wisent nun fertig gestellt. Die Vignette selbst erhielt noch einige letzten, kleinen Nacharbeiten .... auch die Vignette ist nun soweit fertig gestellt.