Steampunk ist ein Phänomen, das als literarische Strömung erstmals in den 1980ern auftrat und sich zu einem Kunstgenre, einer kulturellen Bewegung, einem Stil und einer Subkultur entwickelt hat. Dabei werden einerseits moderne und futuristische technische Funktionen mit Mitteln und Materialien des viktorianischen Zeitalters verknüpft, wodurch ein deutlicher Retro-Look der Technik entsteht. Andererseits wird das viktorianische Zeitalter bezüglich der Mode und Kultur idealisiert wiedergegeben. Steampunk fällt damit in den Bereich des sogenannten Retro-Futurismus, also einer Sicht auf die Zukunft, wie sie in früheren Zeiten entstanden sein könnte.
Auch "Her Majesty's Estafette" kann dem Steampunk-Genre zugeordnet werden. Bei dem Bausatz von Industria Mechanika handelt es sich um einen Resin-Bausatz, mit einigen wenigen Fotoätzteilen zur Ergänzung. Ein kompletter, gut einsehbarer Motor ist ebenfalls inklusive, wie verschiedene Radversionen (die abgebildete Version oder Speichenfelgen), sowie drei Figuren.
Das Modell wurde von Christophe Desse designed, der bereits mehrere Science Fiction und Steampunk Modelle entwickelt hat.
Zu Beginn werden die zuerst benötigten Teile - Rahmen und Achsaufhängungen von den Angüssen getrennt und versäubert, teils müssen kleine Stellen verspachtelt und anschließend verschliffen werden. Anschließend wird der Rahmen mit den Achsen und dem Lenkgestänge komplettiert und dann schwarz (matt) lackiert.
Der Motor der Estafette besteht aus vielen, zum Teil sehr kleinen und zerbrechlichen Resinteile. Zu allererst wird der Motor komplett zusammengebaut, teils werden Resinteile durch Kunststoffteile ersetzt, da einzelne Teile beim Abtrennen der Angüsse beschädigt wurden. Ist der Motor komplett zusammengebaut, folgt eine erste Lackierung mittels Airbrush in Eisenfarbe. Weitere Details werden anschließend, nach dem Trocknen, Stück für Stück mit dem Pinsel herausgearbeitet.
Der Motorblock wird anschließend schwarz bemalt, die weiteren Details in Gold, Messing und Kupfer. Anschließend wird mit schwarzer Ölfarbe ein erstes Washing durchgeführt, bevor dann eine Schicht (matter) Klarlack alles bisherige versiegelt. Der nächste Schritt wird ein Trockenmalen sein, bevor dann mit Pigmenten noch eine dezente Staubschicht auf einzelnen Bereichen folgt.
Der Hauptteil der Karosserie soll später in einem Naturmetallfinish, mit Alterung und Absetzungen in Messing dargestellt werden. Hierzu wird die Karosserie von Angüssen getrennt, versäubert und verschliffen, sowie der kleine Tank am Vorbau angebracht. Anschließend wird das gesamte Bauteil als Grundierung in matt Schwarz lackiert.
Die Karosserie erhält nach der schwarzen Grundierung eine Aluminiumfarbe aufgetragen. Hierbei kommt Rub'n Buf zum Einsatz, welches aufgetragen und anschließend poliert wird. Nach dem Trocknen folgt ein weiterer Auftrag von dunkelgrauer Farbe, die mit einem Schwamm in den Ecken und dezent auf der Fläche aufgetupft wird. Eine Schicht Glanzlack versiegelt vor den nächsten Schritten.
Anschließend wird der Rahmen um den Fahrersitz und am Motor entlang in Kupferfarbe bemalt und poliert, bevor alles erneut mit Klarlack versiegelt wird. Der Innenraum erhält ein schwarz matt lackiertes Armaturenbrettt, mit Decals aus der Restekiste werden die Anzeigen detailiert, mit Mikro Krystal Klear wird die Verglasung dargestellt, anschließend noch ein silberner Rand um die Anzeigen aufgemalt. Der Sitz wird in Lederbraun mit Ölfarben bemalt, Gurte werden aus der Restekiste von der B-17 (HK Models) entwendet, das Lenkrad mit Ölfarben in Holzfarbe, der Innenteil in Messing bemalt. Im nächsten Schritt wird die soweit fertige Karosserie auf dem Rahmen verklebt und die beiden fertig bemalten Hebel seitlich und der Tank am Heck angebracht.
Der Kühlergrill und die Motorhaube werden mit geätzten Gittern ergänzt und anschließend in einem dunklen Graublau lackiert. Hierauf wird Maskol aufgetragen, bevor dann ein Auftrag mit AK Interactive's Polierfarbe (Aluminium) erfolgt. Nach der Politur und einem weiteren Auftrag von Pigmenten wird das Maskol entfernt und eine Schicht Klarlack aufgetragen. Es entsteht nun ein Eindruck von blankem Metall, nachdem die graublaue Lackierung abgeblättert zu sein scheint.
Auf die gleiche Art wird der kleine "Flügel" am Heck behandelt, dieser erhält ebenfalls eine Umrandung aus Kupferfarbe.
Im nächsten Schritt werden zunächst die Räder zusammengefügt. Hierbei liegen diverse Alternativmöglichkeiten bei, die von komplett geschlossenen Felgen über 5-Speichenräder bis hin zum filigranen Vielspeichendesign. Dieses besteht aus zwei geätzten Felgenteilen, die zwischen zwei Resinscheiben in ihre konkave Form gebogen und in den Resinreifen verklebt werden. Die jeweilige Radnabe besteht ebenfalls aus einer Resinhülse und zwei geätzten Messingringen. Nachdem alle 4 Räder so zusammengefügt wurden, werden diese per Airbrush in Silber lackiert und mit Metallpigmenten poliert. Die Reifen werden abschließend mit dem Pinsel in "Dark rubber" bemalt und mit beigefarbenen Pigmenten dezent gealtert. Die Räder werden dann mit Sekundenkleber an den Achsen verklebt, die jeweiligen Radnabenabdeckungen messingfarben bemalt, poliert und angeklebt. Sowohl der silber bemalte Hauptscheinwerfer, als auch die beiden roten Rückleuchten erhalten eine Verglasung mit Mikro Krystal Klear. Die seitlichen Gepäcktaschen wie auch die aufgerollte Decke vor dem Kühlergrill werden mit dunkelbraunen Ölfarben in Leder-Optik bemalt und erhalten messingfarbene Knöpfe und Schnallen.
Eine auf einen Holzsockel aufgeklebte Kopfsteinplflasterplatte von MiniArt dient als Basis. Vom selben Anbieter stammt auch die passend auf die Base zugeschnittene, verklebt und verspachtelte Mauer, welche als Abschluss nach hinten dient. Das Diorama wird dann noch lackiert, wobei das Straßenpflaster in diversen Grautönen, die Mauer in Grau/Weinrottönen gehalten wird. Abschließend folgt dann neben diversem Kleinzeugs noch eine historisch anmutende Straßenlaterne.
Nach einer schwarzen Grundierung der gesamten Base werden die Pflastersteine mit dem Pinsel Stein für Stein in unterschiedlichen Grautönen bemalt. Ein hellgraues Washing aus Ölfarben sorgt für die erste Farbe der Zwischenräume, bevor dann im nächsten Schritt die Unebenheiten auf der Straße, sowie die Mauer per Airbrush lackiert werden.
Graue und braune Pigmente auf der Straße, speziell in den Zwischenräumen werden mit Terpentinersatz fixiert, bevor dann die Mauer in diversen Rot/Braun/Grautönen lackiert wird.
Ein Washing mit brauner und beiger Ölfarbe sorgt für einen etwas ausgeblichenen Look der Mauer, ein weißes Washing akzentuiert die Fugen. Aus Statikgras (Modelleisenbahn) werden die Grasflecken auf der beschädigten Straße angelegt, diese werden später noch mit der Airbrush farblich an das Diorama angepasst. Die Straßenlaterne wird dunkelgrau lackiert, später ebenfalls noch detailliert.
Es folgt eine dezente Verstaubung der Straße mit Pigmenten, sowie diverses Laub, welches mit verdünntem Weißleim aufgeklebt wird. Ausgedruckte Plakate in typischem Steampunk-Style an der Mauer sorgen für weiteres Leben. Auf Figuren wurde verzichtet, der Fokus soll auf dem Fahrzeug bestehen bleiben.