BOEING MH-47G | 160th SOAR COMMAND | 1:35 of Trumpeter, 3D-Construction & Printing, Live Resin, Eduard, Werner's Wings, and more |
Die Boeing CH-47 Chinook ist ein zweimotoriger Transporthubschrauber (CH = Cargo Helicopter) mit gegenläufigen Tandem-Rotoren wodurch ein zusätzlicher, vertikaler Heckrotor entfallen kann - die gesamte Leistung der Triebwerke wird daher zum Erzeugen von Auf- und Vortrieb genutzt. Die Haupteinsatzbereiche beinhalten den Transport von Material, Fahrzeugen, Waffensystemen und Truppen. Weltweit ist die CH-47 bei mehr als 16 Staaten im Einsatz, vorrangig bei den US-Streitkräften.
Vorgänger war die CH-46 Sea Knigh, welcher bereits im Jahre 1958 seine ersten Einsätze erfolgreich absolvierte. Verwendung fand das Modell jedoch nur beim US Marine Corps, da die Army
mittlerweile ein größeres und stärkeres Modell favorisierte. Es folgte hierauf die Entwicklung des Modells CH-47, welches 1965 in den aktiven Dienst überging.
Die Variante MH-47E (M= Multi-Mission) wird für Operationen der US-amerikanischen Special Forces verwendet und kann unter anderem in der Luft betankt werden. Neben Hochgeschwindigkeitsseilwinden verfügt diese Version über weitere Verbesserungen. Erstflug fand am 01. Juni 1990 statt, es befinden sich aktuell 25 Einheiten im Einsatz.
Die letzte Version des Multi-Missionshubschraubers trägt die Bezeichnung MH-47G und absolvierte ihren Erstflug im März 2004. Es befinden sich hiervon 70 Exemplare im Einsatz, vorrangig beim US Army Special Operations Aviation Command (USASOC). Neben diverser Sensoren, Raketenabwehrsystemen, Flares und weiterer Sonderausstattungen für Spezialmissionen ist die Version MH-47G vergleichsweise stark bewaffnet. Auf beiden Rumpfseiten befinden sich je eine M134 7.62mm Mini-Gun und ein M240 7.62mm Maschinengewehr. Auf der Heckklappe kann ein weiteres Bordgeschütz montiert werden.
Ausgehend von Trumpeter's Boeing Vertol CH-47D im Maßstab 1:35 wird die aktuelle Version MH-47G, welche sich aktuell im Einsatz des 160. SOAR Command (Special Operations Aviation Regiment, auch als "Night Stalkers" bekannt) befindet, entstehen. Leider ist der vor einiger Zeit von Werner's Wings angebotene Umbaukit nicht mehr im lieferbar, so dass neue Wege eingeschlagen werden mussten, um dieses Projekt zu verwirklichen. Floyd Werner hat mir hierzu seine Restbestände an noch verfügbaren Bauteilen zur Verfügung gestellt - es handelt sich um die geänderte Bugsektion, sowie mehrere Kleinteile wie Sensoren, Flares, Motorteile und Einzelteile des Cockpits.
Neuland betreten wir mit den weiteren Arbeiten, da die markantesten Elemente - die vergrößerten, seitlichen Tanks, sowie der Radar-Pod seitlich am Bug neu angefertigt werden müssen. Dies entsteht zunächst mittels 3D-Konstruktion und anschließendem 3D-Druck der Bauteile, welche danach weiter ausgearbeitet werden. Diese Prototypen werden zur Herstellung von Silikonformen verwendet, um die finalen Bauteile aus Resin fertigen zu können. Alle weiteren Informationen und Updates hierzu findet Ihr in den nächsten Tagen und Wochen hier.
Weiterhin sind zusätzliche Ergänzungen zur Verwirklichung dieses Projektes notwendig. Von Live Resin stammen beispielsweise sämtliche Bordgeschütze. Die abgeflachten Räder aus Resin stammen von Armory, sämtliche Fotoätzteile von Eduard. Speziell im Innenraum als auch auf der Außenseite kommen weitere Details zur Anwendung, die jedoch allesamt neu angefertigt werden müssen.
Es handelt hierbei also um ein großes Projekt, das hoffentlich auf großes Interesse stoßen wird. Bei Fragen, Tipps und Anregungen bin ich gerne jederzeit für Euch da!
Vergleicht man die Versionen CH-47D und MH-47G fallen viele Unterschiede auf, die markantesten aber dürften die vergrößerten, seitlichen Tanks, sowie der zusätzliche Radar-Pod auf der linken Seite am Bug sein. Trotz des Versuchs der Kontaktaufnahme hat Boeing hierzu keine Informationen bereit gestellt, so dass ich mich bei der Konstruktion auf Fotos als Vorlagen konzentrieren musste. Sämtliche Abmessungen entstanden daher anhand Fotos des Originals, welche dann auf die Bausatzteile des Trumpeter-Modells übertragen wurden. Einzelne Teile des 1:72 Bausatz der MH-47 von Revell/Italeri dienten als weitere Hilfe sowohl bei den Abmessungen, als auch bei den konkreten Formen der zu erstellenden Bauteile.
Die beiden Tanks und der Radar-Pod wurden weitgehend als Hohlkörper konstruiert. Massiv bzw. dickwandig verblieben nur die Bereiche, die zur Anpassung an den Rumpf noch nachgearbeitet werden müssen, oder welche zur Steigerung der Stabilität Versteifungen notwendig werden ließen (bspw. im Bereich der Montagepunkte für das Bugfahrwerk).
Die aus dem 3D-Druck kommenden Tanks werden zunächst in der Länge an den Rumpf angepasst, so dass das Endstück von Werner's Wings den passenden Abschluss bilden kann. Für die Anpassungd er Tanks an den Rumpf wird rückseitig ein Rahmen aus Kunststoffprofilen aufgesetzt, welcher im unteren Bereich aufgedoppelt wird, um die Rundung am Rumpf anzugleichen. Nach dem Trocknen der Verklebungen werden die Klebekanten, Fugen und Ecken sowie die Rumpfform an der Rückseite mit Spachtelmasse angeglichen und verschliffen.
Die Bauteile, nach dem Anpassen im hinteren Bereich an die Form und Größe der Endstücke aus dem Bausatz. Im nächsten Schritt werden die Teile in mehreren Durchgängen verspachtelt und verschliffen, bis zwei identische Bauteile mit völlig glatter Oberfläche vorliegen. Sprühspachtel aus dem Kfz-Bereich, welche in mehreren, dünnen Schichten aufgetragen wird, sowie mehrere Durchgänge Nassschleifen sorgen dann für die endgültige Oberfläche der Bauteile, bevor im nächsten Schritt dann die Nieten, Stoßkanten und weitere Details ergänzt werden.
Die finalen Bauteile, nach mehrfachem Verspachteln, Schleifen und Grundieren. Angepasst an die Rumpfform und im Heckbereich an die Endstücke. Nach dem Verbau der großen Bauteile werden die Übergänge zum Rumpf, bzw. zu den Endstücken aber verspachtelt und verschliffen werden müssen. Im nächsten Schritt folgt nun die Detaillierung der Tanks mit Klappen, Tanköffnung, Nietenreihen, Aussparungen im Bereich der Bullaugen etc.
Die Detaillierung der Tanks folgt nun in den nächsten Schritten. Zunächst werden die Stoßkanten anhand Fotos des Originals sowie anhand der jeweiligen Position am Modell aufgezeichnet und eingraviert. Die runden Ausschnitte unter den Bullaugen werden mit einer Feile eingearbeitet. Es folgen dann die Klappen aus dünner Messingfolie, Einfüllstutzen und weitere, kleinere Details sowie anschließend eine weitere Grundierung, um die Oberfläche zu vereinheitlichen. Nietenreihen werden mit Resin-Decals von Archer Fine Transfers aufgebracht, dazu folgen die Sockel für die Positionsleuchten. Auf der Unterseite werden die Ausschnitte ergänzt, in die dann die Fahrwerkbeine montiert werden.
Zunächst werden die aus zwei Teilen bestehenden Rumpfhälften zusammengesetzt und der Übergang verspachtelt, dann verschliffen und versäubert. Auf der linken Seite wird das vordere Fenster hinter dem Cockpit, sowie das letzte runde Fenster überarbeitet, auf der rechten Seite das hintere runde Fenster, so dass jeweils große, viereckige Fenster mit abgerundeten Ecken entstehen. Angegossene Halterungen für Antennen und weitere vorhandene Details werden entfernt und versäubert. Lüftungsgitter am hinteren Pylon werden beidseitig verspachtelt und verschliffen - dann werden die Bereiche markiert, an denen im nächsten Schritt weitere Details ergänzt werden.
Aus dem Conversion-Kit von Werner's Wings stammen die zusätzlichen Sensoren, die am hinteren Pylon angebracht werden. Diese liegen mir jeweils mehrfach vor, müssen nur gering versäubert werden und können dann an den zuvor markierten Positionen montiert werden. Für die Seilwinde über der rechten Türe werden die Halterungen montiert und Löcher gebohrt, die später die Drahtstücke für die Seilwinde aufnehmen werden. Weitere Wartungsklappen werden am hinteren Pylon eingraviert.
Das Cockpit entsteht aus einer Kombination aus Resin- und Bausatzteilen. Die neuen Anzeigen sammt Anbauteilen stammt aus dem Umbaukit von Werner's Wings, ebenso die beiden sehr gut detaillierten Pilotensitze. Der Rest - Steuerknüppel, Feuerlöscher, Unterbau der Sitze und Pedalerie stammen aus dem Basisbausatz von Trumpeter, da diese Teile in dem mir vorliegenden Umbaukit nicht mehr vorhanden waren. Die Rückwand des Cockpits zum Frachtraum wird ebenfalls aus dem Bausatz zusammengesetzt. Beide Baugruppen werden im nächsten Schritt dann noch durch Leitungen und kleineren Details aufgewertet, bevor dann der Frachtraum selbst gebaut / umgebaut werden wird.